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Es lebe Deutschland!
von Michael Preis
Eine alternativhistorische Anmerkung Der Zweite Weltkrieg wurde in seinem furiosen Finale zur größten Katastrophe in der Geschichte Deutschlands, zu einem unvergleichlichen nationalen Inferno, das sogar noch jenes des Dreißigjährigen Krieges übertraf. Wann ist eine Nation jemals so vernichtend geschlagen worden wie Deutschland im Zweiten Weltkrieg? Es war das Ende Deutschlands. Finis Germaniae. Gab es denn überhaupt die Alternative eines Weltkriegsszenariums, das nicht in der bedingungslosen Kapitulation und totalen Niederlage Deutschlands geendet hätte? Nun, es gab sie jedenfalls nicht - wie sich erwiesen hat – solange das NS – Regime existierte. Hitler mußte Deutschland durch die Grundmotive und Hauptziele der nationalsozialistische Ideologie - die Zerschlagung der Sowjetunion zur Vernichtung des „jüdischen Bolschewismus" und die Unterjochung Rußlands zur „Eroberung von Lebensraum" - mit fast mathematischer Sicherheit in den Abgrund stürzen. Dabei gab er sich lange der Illusion hin, daß die Briten ihm freie Hand auf dem Kontinent lassen und ihre traditionelle Gleichgewichtspolitik aufgeben würden - eine Wunschvorstellung, die das außenpolitische Lebensgesetz Großbritanniens sträflich verkannte und deren Konsequenz schwerwiegend war: Die Konfrontation mit Großbritannien bedeutete nämlich – wie im Ersten Weltkrieg erwiesen – früher oder später auch die mit den USA. Die USA verfügten vor in Friedenszeiten über keine größere Landstreitmacht als ein europäischer Kleinstaat, hatten 1917/18 aber eindrucksvoll bewiesen, wie schnell sie ein enormes und kriegsentscheidendes Potential zu mobilisieren imstande waren. Das war eben alles nicht „Barnum", wie Generalfeldmarschall von Hindenburg nach der amerikanischen Kriegserklärung 1917 noch festzustellen können meinte. Unter diesen Auspizien hatte Deutschland den Krieg seit dem 3. September 1939 um 11 Uhr, als die Kriegserklärung Großbritanniens erfolgte, verloren. Zumal Hitlers Konzeption, was den Angriff auf die Sowjetunion betraf, die ein Koloß auf tönernen Füßen sei, wie er meinte, nicht weniger irreal war. Rußland ist zwar immer wieder geschlagen worden – zuletzt im Ersten Weltkrieg - kann aber nicht unterworfen werden, jedenfalls nicht durch eine europäische Macht: Die Weite des Raumes, die Härte des Winters, seine enormen Ressourcen und die Zähigkeit und Tapferkeit des Volkes stehen dem unüberwindbar entgegen. Nie hat es eine Außenpolitik gegeben, die ideologischen Wahnsinn und Größenwahn in so fataler Weise verband und damit eine ebenso starke wie im Grunde genommen antagonistische feindliche Koalition schmiedete. Es fehlt in der Geschichte nicht an praktiziertem politischem Wahnsinn, hier aber wird man mit seiner perfektionierten Form bekannt. Unter diesen Auspizien war die realgeschichtliche Entwicklung alternativlos und es ist vielmehr erstaunlich, daß Deutschland die verhängnisvolle Auseinandersetzung, bei Überstrapazierung seiner Kräfte vom ersten Tag an, fast sechs Jahre gegen das mehrfach überlegene Potential seiner Feinde durchstehen und diese sogar mehrfach in schwere Bedrängnis bringen konnte. Damit aber schließt sich der Kreis wieder bei der Einschränkung ´solange Hitler an der Macht war und das NS – Regime bestand´ mit der alternativgeschichtlichen Fragestellung: Was wäre gewesen, wenn Hitler einer der Offizierverschwörungen im Krieg zum Opfer gefallen wäre – einer vor der Landung der Alliierten in Frankreich und der Errichtung einer Front im Westen, die den Krieg unabwendbar gegen Deutschland entschied? Die Tötung Hitlers und ein erfolgreicher Militärputsch am 20. Juli 1944 hätten die Niederwerfung Deutschlands nicht mehr verhindern können. Es geht also um den Erfolg einer der Militärverschwörungen gegen Hitler im Jahr 1943, spätestens im Frühjahr 1944. Denn dies muß der Neid ihm lassen: Hitler war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und schuf nicht nur eine Kriegskoalition zwischen Angelsachsen und Sowjets, sondern brachte preußische Offiziere dazu, sich zu verschwören, Attentate zu planen und Bomben zu legen. Ohne Erfolg allerdings. Mal fror eine Bombe ein, mal verließ Hitler den geplanten Ort des Attentats unerwartet und frühzeitig, mal wurde der Attentäter im letzten Augenblick nicht zu Hitler vorgelassen, mal sein Termin mit ihm unerwartet abgesagt. Es ist schon fast verwunderlich, daß Hitler, mit diabolischem Glück oder einem untrüglichen Gespür für Gefahren versehen, seiner geplanten Beseitigung immer wieder entging und seine Karriere im Bunker der Reichskanzlei in Berlin von eigener Hand beschließen konnte. Wäre dem nicht so gewesen und eines der sechs geplanten Attentate auf Hitler vor dem Stauffenbergs zustande gekommen und erfolgreich gewesen, hätte sich durchaus ein positiver Einfluß auf die Kriegsführung Deutschlands ergeben können. Die Beseitigung Hitlers wäre das Ende des NS – Regimes gewesen, einer charismatischen Diktatur, die, ganz auf ihren „Führer" ausgerichtet, ohne ihn nicht existenzfähig war. Der hatte keinerlei tragfähigen konstitutionellen Rahmen hinterlassen und herrschte de facto im permanenten Notstand aufgrund des Ermächtigungsgesetzes von 1933, das alle vier Jahre verlängert wurde, während die Verfassung der Weimarer Republik offiziell in Kraft blieb, ihre Institutionen aber beseitigt waren: Hitler war als „Führer" Reichspräsident und Reichskanzler in einer Person und hatte den Reichstag zur bloßen Kulisse seiner gelegentlichen Auftritte gemacht. Es gab lediglich seine testamentarische Bestimmung „Reichsmarschall" Görings zu seinem Nachfolger - eines morphiumsüchtigen Fettwanstes, der einen Renaissancefürsten in lächerlicher Weise zu imitieren suchte, Kunstwerke zusammenraubte und seit Beginn der angelsächsischen Bomberoffensive jeglichen Kredit im Volk verspielt hatte. Kaum der Mann, der das von Hitler hinterlassene Machtvakuum hätte ausfüllen und ordnen können. Auch die Partei war nicht zur Stelle, in der es kein einziges Gremium, keinen Großrat wie bei den Faschisten, kein Politbüro wie bei den Kommunisten gab, sondern nur die von ihrem „Führer" kontrollierten feudalistischen Strukturen. Ohne Hitler wären die Rivalitäten in ihr in die offene und paralysierende Feindschaft verschiedener Fraktionen und Cliquen umgeschlagen. Daß galt gerade auch für ihre bewaffnete Eliteorganisation, die SS, in der die Nähe zum und der Bezug auf den „Führer" über Karriere und Macht entschieden und in der es viele kleine Führer gab, die führender werden wollten. SS – Chef Himmler, sofern nicht in Hitlers Beseitigung eingeschlossen, hätte damit nur über ein prekäres Instrument für den eventuellen Versuch einer staatsstreichartigen Machtergreifung verfügt – die überdies auf den Widerstand der Armee gestoßen wäre. Und welche Möglichkeiten hätte das Sprachrohr des Regimes, Propagandaminister Goebbels gehabt? Keine. Er hatte gewiß seine Qualitäten als Propagandist und noch mehr als Hurenbock, war aber ansonsten ganz und gar die Kreatur Hitlers und ohne Hitler nichts. Die Realgeschichte hat es bewiesen. Göring, Himmler und Goebbels waren die einzigen, die überhaupt als Nachfolger Hitlers in Frage gekommen wären – was genug besagt über die Perspektive eines NS – Systems ohne seinen „Führer". Dessen Tötung – und damit die mehr oder weniger lange Auflösung seines Regimes, waren die unabdingbare Voraussetzung einer für Deutschland positiveren Entwicklung. Wie kann diese skizziert werden? Das auf Hitler folgende Regime hätte wieder Politik gemacht. Das klingt wie eine Selbstverständlichkeit, die sie aber nicht ist. „Politik? Ich mache keine Politik mehr. Das widert mich so an", hatte Hitler auf die Aufforderung zu einer politischen Initiative gegen die feindliche Koalition erklärt, ein andermal geäußert, er fühle sich angesichts ihrer wie eine Spinne im Netz, die auf ihre Opfer warte - tatsächlich war die Situation genau umgekehrt. Die gegen Deutschland gerichtete Allianz zwischen den angelsächsischen Mächten und der Sowjetunion war ja offensichtlich die vielleicht seltsamste Verbindung ihrer Art in der Geschichte. Von schier unerschöpflichem Potential, war sie zugleich latent instabil und permanent krisenanfällig, einzig von dem Ziel zusammengehalten, das NS – Regime zu vernichten und Deutschland zu unterwerfen. Das heißt eben nicht, daß sie mit dem Ende Hitlers auseinandergebrochen oder die Casablanca – Politik, die Forderung bedingungsloser Kapitulation, ad acta gelegt worden wäre - daran war nicht zu denken, solange Roosevelt und Churchill an der Macht waren. Ein anderes Regime als das Hitlers hätte die feindliche Koalition aber durch autonome „Entnazifizierung" nach innen und außen sowie Waffenstillstandinitiativen methodisch demoralisieren, ihre offensichtlichen scharfen ideologischen Gegensätze vertiefen und ihre Kampfkraft damit mindestens teilweise untergraben können. Das deutsche Volk wäre nicht mehr mit den parallel zu seinem Niedergang immer idiotischeren Propagandaformeln des NS – Regimes belästigt worden - wie der vom „Endsieg" - und statt auf Phantasmen auf die Realität konzentriert worden, in der es nur noch die geringe Chance gab, die Unterwerfung Deutschlands und die Zerschlagung des Reiches abzuwenden. Kurzum: Mit Hitlers Ende wäre der politische Ansatz nicht mehr rassenbiologisch – imperialistisch sondern wieder national gewesen. Hitler, Idealrepräsentant einer politischen Bewegung, in der die tragischen Fehlentwicklungen der Geschichte Deutschlands exzessive und revolutionäre Formen annahmen, als ihr katastrophaler Schlußpunkt sozusagen, war keine beliebig austauschbare und zufällige historische Figur und er war – anders als zum Beispiel Mussolini – eben kein Nationalist. Hitler ging es um die „Art", die „nordische" oder „germanische Rasse" (was auch immer das sein soll), nicht um Deutschland. In letzter Konsequenz war die Entscheidung über das Schicksal Deutschlands, bei allen eventuellen politischen Unternehmungen, eine militärische – und die militärische Lage Deutschlands war, seit dem Kriegseintritt der USA und den verheerenden Niederlagen in Stalingrad und vor El Alamein praktisch aussichtslos. Die strategische Initiative war eindeutig an die Feindkoalition übergegangen, die über eine enorme zahlenmäßige und materielle Überlegenheit verfügte und sowohl den Luft- als auch den Seeraum faktisch uneingeschränkt kontrollierte. Wäre die militärische Situation Deutschlands in dieser Situation ohne Hitler besser gewesen und wenn ja – inwiefern? Hitler war nicht der hoffnungslose militärische Dilettant, als der er in Generalsmemoiren figuriert. Er setzte den „Sichelschnitt" gegen die konservative Generalität durch – den Operationsplan, der, wenn auch nicht von ihm entworfen, den Sieg über Frankreich erbrachte. Er verhinderte womöglich den Zusammenbruch der Ostfront im Winter 41/42 durch die fanatische Durchsetzung starrer und umfassender Defensive. Er organisierte die blitzschnelle Reaktion auf den Abfall und Zusammenbruch Italiens. In seinen Erfolgen war aber schon - einer Nemesis der Geschichte gleich – das Fundament verhängnisvoller militärischer Fehlentscheidungen gelegt. Der Volksmund erklärte Hitler nach dem Sieg über Frankreich zum „Gröfaz", zum „Größten Feldherrn aller Zeiten" – und er glaubte offenbar selbst daran und wurde weitgehend beratungsresistent und allzuständig. Nach dem Scheitern vor Moskau ernannte er sich zum Oberbefehlshaber des Heeres und wurde damit als Staatsoberhaupt sein eigener Vorgesetzter. In dieser Funktion verfügte er jene starre Defensive, die im Winter 41/42 Erfolg gehabt hatte, nun jedoch die geschwächten und unterlegenen deutschen Kräfte zusätzlich auslaugte und den Feind zu raumgreifenden Vorstößen geradezu einlud. Daß zeigte sich, als nach dem Untergang der 6. Armee in Stalingrad – die Hitler, wie den Kessel von Demjansk ein dreiviertel Jahr zuvor, aus der Luft versorgen zu können meinte – die Initiative eindeutig an die Rote Armee gefallen war. Hitlers Operationsführung mutet fast bizarr an, wenn nicht sogar, neben einer gewissen Gleichgültigkeit, ein in der Geschichte in dieser Position einmaliger Verrat im Spiel war, hatte er doch schon am 27. November 1941 geäußert, er werde dem deutschen Volk „keine Träne nachweinen", wenn es in diesem Krieg „durch eine stärkere Macht zugrunde geht." Es entsteht der Eindruck, daß er seinen Untergang wie eine Wagneroper inszenierte – hierbei allerdings Millionen mit in den Tod riß, die Geschichte und Zukunft einer Nation und ihren Staat mitnahm und einen verwüsteten Kontinent zurückließ. Eine von Hitler befreite militärische Leitung Deutschlands hätte vermutlich die Taktik angewandt, die Generalfeldmarschall von Manstein in Anbetracht unterlegener Kräfte konzipiert und erfolgreich zur Stabilisierung des Südabschnitts der Ostfront nach Stalingrad angewandt hatte: Die flexible Defensive des „Schlagens aus der Nachhand". Massive Vorstöße der Roten Armee waren dabei durch kleine Gegenstöße auszubremsen und im günstigsten Fall zu zerschlagen. Bei konsequenter Durchführung, gestützt auf den geplanten, von Hitler verworfenen Bau befestigter Auffangstellungen und der Verkürzung der Front, wäre dies die einzige Methode gewesen, das noch maximal Mögliche im Osten zu erzielen: Eine militärische Pattsituation, die Stalin verhandlungsbereit machte. Die Spekulation, daß Stalin noch 1943 – bei unveränderter Kriegssituation auf der Siegesstraße - auf ein Waffenstillstandsangebot des Reiches eingegangen wäre, ist illusorisch. Die Behauptung der Front im Osten wäre jedoch wertlos gewesen ohne die Abwehr einer alliierten Landung in Frankreich, eines Zweifrontenkrieges und damit der Kriegsentscheidung gegen Deutschland. War dies realisierbar? Es war nicht möglich, die alliierte Invasion, angesichts ihrer gewaltigen Übermacht an Aufgebot, Material und Feuerkraft, bei totaler Beherrschung des Luftraums, am „Atlantikwall" ins Meer zu werfen. Dazu war die Defensivstellung in jeder Hinsicht viel zu schwach. Zudem hatte sich gezeigt, daß Maginotlinien im modernen Krieg nutzlos waren. Die Schule Rommels war also zum Scheitern verurteilt. Die alternative Schule Rundstedts, die alliierte Invasion durch die Gegenoffensive in Reserve gehaltener Panzerdivisionen zu besiegen aber gleichfalls: Die Alliierten konnten sie schon aus der Luft entscheidend schwächen, wenn nicht zerschlagen. Die Tragödie des Abwehrkampfes Deutschlands im Westen bestand also darin, weder die feindliche Landung ins Meer werfen, noch sein Heer, das beste der Welt, zu einer erfolgreichen Gegenoffensive einzusetzen zu können. Damit kommen die „Wunderwaffen" ins Spiel, von der NS – Propaganda so bezeichnet und immer wunderlicher werdend, je verzweifelter die militärische Lage wurde. Dabei ging es zum einen um den ersten Düsenjäger, die Messerschmitt Me 262, zum anderen um die ersten Raketen, die den Krieg zu Deutschlands Gunsten wenden würden. Das war Unsinn. Es konnte ja nur noch darum gehen, die totale Niederlage zu verhindern und es gab auch keine „Wunderwaffe". Was es tatsächlich gab, waren innovative Waffen, die mindestens zum Teil und über einen gewissen Zeitraum, die gewaltige Übermacht der Alliierten eventuell neutralisiert hätten. Hitler traf die Fehlentscheidung, die Me 262 zum Bomber umzubauen, um sie zur Bekämpfung der alliierten Landung einzusetzen. Wäre sie als Jäger in Produktion gegangen, wie von Galland und anderen verlangt, hätte die alliierte Bomberoffensive eventuell über jenen längeren und womöglich entscheidenden Zeitraum niedergehalten werden können, in dem Deutschland eventuell seine geringe und einzige Chance hätte nutzen können, seine Panzerdivisionen gegen die alliierte Invasion erfolgreich einzusetzen. Wäre dann die andere „Wunderwaffe", die Raketen, nach der Vertreibung der Angelsachsen aus Frankreich und nicht nach ihrer Festsetzung dort eingesetzt worden, wäre ihre Wirkung zweifellos größer gewesen. Die Raketen waren in keiner Weise geeignet, das feindliche Potential zu treffen. Es handelte sich bei ihnen aber um eine psychologische Waffe und der intensivere Beschuß Londons aus gesicherten Batterien am Pas de Calais hätte in Großbritannien eine gewisse Kriegsmüdigkeit verbreiten können, nachdem der erwartete Sieg in Frankreich ausgeblieben war und nach Jahren erneut Schläge aus der Luft einzustecken und nicht mehr nur auszuteilen waren. Die Dynamik der alliierten Kriegführung hing letztlich aber von den USA ab. Die amerikanische Kriegmaschinerie wirkt in einem Kampf zu ihren Bedingungen wie eine zermalmende Kraft, in einem Kampf, in der man ihr keine Schläge versetzen kann, in dem die eigenen Mittel von ihr aufgerieben worden sind. Sie ist jedoch bei näherer Analyse mit einigen Schwächen behaftet. Die Amerikaner sind durchaus nicht abgeneigt, Krieg zu führen, haben jedoch eine recht anspruchsvolle Wunschliste an ihn. Gewaltige materielle Überlegenheit, vernichtende Feuerkraft, totale Beherrschung des Luftraums, problemloser Nachschub und ordentliche Infrastruktur nämlich, all dies bei idealen Wetterbedingungen und – vor allen Dingen - geringen eigenen Verlusten. Man gewinnt den Eindruck, daß man sie schnell, an der Front und in der Heimat, demoralisieren kann, sobald man sie ebenfalls empfindlich treffen, sie mit der blutigen und schmutzigen Wirklichkeit des Krieges konfrontieren kann. Die Abwehr der alliierten Invasion in Frankreich wäre ein empfindlicher Schlag gewesen und hätte, von geschickten politischen Initiativen aus Berlin unterstützt, das amerikanische Trauma aus dem Ersten Weltkrieg wiederbeleben und dem latenten Isolationismus in den USA Auftrieb geben können - womöglich so virulent, daß bei den Präsidentschafts- und Kongreßwahlen im November 44 die Kriegspartei unterlegen wäre. Wenn Deutschland im Sommer 44 den militärischen k.o. verhindert hätte, wie Großbritannien, unter allerdings günstigeren Bedingungen, vier Jahre zuvor, wenn Deutschland – im Gegensatz zur Konföderation 80 Jahre zuvor - in Frankreich sein „Atlanta" gehalten hätte, hätte sich eine neue Administration in Washington durchaus zu Verhandlungen bereit erklären und die Casablanca – Politik, die Forderung bedingungsloser Kapitulation, also der Unterwerfung Deutschlands, aufgeben können. Damit wäre das Reich gerettet gewesen. Deutschland konnte Großbritannien nicht niederwerfen, Großbritannien konnte aber auch Deutschland nicht niederwerfen, auch nicht im Bündnis mit Rußland. Vor einem Resumee der Anmerkung muß auf einen bedeutenden Einwand verwiesen werden. Hitlers Beseitigung hätte auch sein Regime beseitigt. Hitler – nicht das Regime, nicht die Partei – verfügte aber über einen beträchtlichen Anhang in den Massen und im Heer, insbesondere in den Mannschaften und bei jungen Offizieren. Diese quasi hitlergläubige Anhängerschaft, die ihn als nationale, säkulare Erlösergestalt verehrte, erodierte seit Stalingrad, so daß das Regime immer häufiger zur Repression greifen mußte – sie wäre aber zum Zeitpunkt seines abrupten Endes immer noch beträchtlich gewesen. Hätte es da nicht zu großen inneren Unruhen, zu Meutereien, ja zum Bürgerkrieg kommen müssen? In wohl fast jedem anderen Land höchstwahrscheinlich, aber nicht in Deutschland, dem Land der Ordnung, wo ein Befehl ein Befehl ist und wo ohne amtliche Genehmigung kaum jemals gemeutert und rebelliert wird. Bei vielen Menschen hätte der Tod Hitlers Verzweiflung und auch Verzweiflungstaten ausgelöst, die Stabilität der Front und die Kriegsanstrengungen wären aber nicht wesentlich beeinträchtigt worden. Wenn die Beseitigung Hitlers – möglichst schon im Frühjahr 1943 und auf jeden Fall vor der Landung der Alliierten in Frankreich – gelungen wäre und sich dann diese Komponenten glücklich zusammengefügt hätten, von denen jede einzelne unabdingbar war: Die Erzielung einer Pattsituation an der Ostfront, die Zerschlagung der alliierten Luftoffensive durch Düsenjäger und die Abwehr der Alliierten im Westen – dann und nur dann hätte es, bei erfolgreicher politischer Betreuung des Gegensatzes zwischen Angelsachsen und Sowjetrussen zum einen, der Kongreß- und Präsidentschaftswahlen in den USA zum anderen, zu einem Waffenstillstand, aussichtsreichen Verhandlungen und einem für Deutschland, für das Reich akzeptablen Frieden kommen können. Diese Anmerkung enthält allzu viele Konditionen und Konjunktive, die alleine schon Ausdruck der prekären Ausgangslage sind. Die Abwehr und Brechung des Ansturms der weit überlegenen Feinde wäre tatsächlich ein quasi historisches Wunder gewesen in dem Sinne, daß etwas nicht eingetreten wäre, was im Grunde genommen als sicher anzunehmen war: In diesem Fall die totale Kriegsniederlage Deutschlands. Es wäre aber nicht das erste derartige Szenarium in der Geschichte gewesen. Der Sturz des NS – Regimes Im März 1943 arrangierte Generalmajor Henning von Tresckow einen Besuch Hitlers im Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte bei Smolensk, um einem Mitglied seiner Entourage vor dem Rückflug ein Paket zu überreichen. Bei seinem Inhalt handele es sich um ein Geschenk für einen Freund: Zwei Flaschen Cognac. Tatsächlich war der Inhalt weit hochprozentiger, eine Bombe nämlich, die die Verabschiedung Hitlers zu einem Gruß auf Nimmerwiedersehen zu machen versprach – wenn ihr Zünder nicht eingefroren wäre. Wieder einmal war Hitler von seinem quasi diabolischen Glück ereilt worden, was aber einen der Offiziere, die sich nach Stalingrad verschworen hatten, ihn zu töten, um Deutschland zu retten, dazu veranlaßte, aufs Ganze zu gehen. Oberst von Gersdorff erklärte sich nämlich bereit, sich aufzuopfern, einen Selbstmordanschlag auf den Diktator und sein Gefolge auszuführen, zu dem er Gelegenheit hatte, weil er als Experte zu einer von Hitler eröffneten Ausstellung erbeuteter Waffen im Zeughaus Unter den Linden abkommandiert war. Der völlig unberechenbare Hitler erschien zwar im Zeughaus und hielt eine kurze Ansprache, durcheilte dann aber die Ausstellung, ohne sich ein einziges Objekt von seinem Todesengel Gersdorff erläutern zu lassen – der darauf, statt ihn zu töten, auf eine Toilette stürzte, um die Zeitzünder der in den Taschen seines Uniformmantels verborgenen Haftminen zu deaktivieren. Was aber hätte geschehen können, welchen Verlauf hätte das Schicksal Deutschlands, welchen Verlauf hätte die Geschichte nehmen können, wenn Hitler die Ausstellung tatsächlich besucht hätte, wenn Hitler sich auch nur zehn Minuten in den Ausstellungsräumen aufgehalten hätte? Dies soll im Folgenden in einer Zeitleiste skizziert werden.
21.3.43 13:00 Hitler trifft am Zeughaus Unter den Linden ein, an dessen Absperrungen sich Zehntausende drängen, die einen Blick auf den „Führer" werfen wollen. Er begibt sich in den Lichthof des Zeughauses, um eine Ansprache zu halten. 13:21 Hitler beendet seine unüblich kurze Rede. Zum Applaus der Zuhörer zerdrückt Oberst von Gersdorff die Säureampullen der beiden britischen Haftminen in den Taschen seines Uniformmantels, die damit in zehn Minuten explodieren werden. Hitler begibt sich mit seiner Entourage – darunter sein Stellvertreter Göring, SS – Chef Himmler, Dönitz und „Lakaitel" Keitel – ins Erdgeschoß des Zeughauses, in dem von der Roten Armee erbeutete Waffen ausgestellt sind. 13:23 Zum Schrecken Gersdorffs scheint Hitler die Ausstellungsräume durcheilen zu wollen, hält dann aber doch noch vor einem Objekt inne, um es sich von ihm erläutern zu lassen. 13:29 Hitler schneidet Gersdorffs weitschweifiger und nervöser Erklärung das Wort ab und bricht plötzlich eilig auf. Gersdorff bleibt ihm auf den Fersen. 13:31 Am Ausgang des Zeughauses versuchen mißtrauisch gewordene SS – Männer Gersdorff von Hitler abzudrängen, als der sich plötzlich auf den „Führer" stürzt und ihn mit sich zu Boden reißt. SS – Männer greifen zu, Rufe des Entsetzens, Hitlers haßerfüllte Fratze --- da ertönt ein ohrenbetäubender KNALL! Eine gräßlicher Anblick, wie aus Dantes Inferno, bietet sich, erfüllt von den Schreien Verwundeter und Sterbender: Gersdorff, Hitler, Himmler, Keitel, SS – Leibwächter und andere sind in Stücke gerissen worden, Göring liegt verstümmelt am Boden und stirbt nach wenigen Minuten ohne noch einmal das Bewußtsein erlangt zu haben. Großadmiral Dönitz, der im Gefolge Hitlers gelangweilt weit im Hintergrund blieb, ist hingegen nur leicht verletzt und steht unter Schock. Überlebende treten orientierungslos aus dem Gebäude, einige übergeben sich. Die Zuschauermassen, die sich zunächst in Panik verlaufen haben, schwellen schnell um das Mehrfache an, als ihnen offenbar keine Gefahr droht und müssen an den Absperrungen zurückgehalten werden. Dem Rundfunkreporter verschlägt es die Sprache, die Übertragung wird abgebrochen. Das Team der Wochenschau bricht seine Aufnahmen ab (die am Abend von Offizieren konfisziert werde). 13:41 Der Berliner Stadtkommandant Generalleutnant von Hase befiehlt dem Wachbataillon Großdeutschland die Abriegelung des Regierungsviertels und die Besetzung des Rundfunkhauses, des Propagandaministeriums und des Reichssicherheitshauptamtes. Ein völlig konsternierter Goebbels läßt sich im Propagandaministerium widerstandslos festnehmen, während der Chef des RSHA, Kaltenbrunner, seiner Festnahme Widerstand leistet und angeschossen wird. Beide werden am Abend in die Kaserne des Wachbataillons überführt und unter Arrest gestellt. Unterdessen fordert General Olbricht, der Leiter des Heeresamts, seinen Vorgesetzten, General Fromm, den Oberbefehlshaber des Ersatzheeres, auf, den Ausnahmezustand zu verhängen und die exekutive Gewalt zu übernehmen. Fromm, von Angst erfüllt, zögert, will erst ganz sicher sein, daß Hitler und Himmler tatsächlich tot sind. 14:42 General Fromm teilt den militärischen Dienststellen per Fernschreiber mit: - „Der Führer" Hitler, Himmler und Göring sind tot, einer Verschwörung und dem versuchten Staatstreich „frontfremder Parteifunktionäre" zum Opfer gefallen. - Der Oberbefehlshaber des Ersatzheeres übernimmt provisorisch die exekutive Gewalt und das Oberkommando der Wehrmacht (die Funktionen Hitlers), um die Stabilität der Fronten zu garantieren und die „Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung" zu gewährleisten. Generalfeldmarschall Milch rückt zum Kommandeur der Luftwaffe (für Göring), Generaloberst Jodl zum Chef des OKW (für Keitel) auf. - Die Waffen – SS, ob deutsche oder ausländische Verbände, ist mit sofortiger Wirkung in die Wehrmacht integriert; Totenkopfverbände ausgenommen. - Der Militärverwaltung im Reich und den besetzten Gebieten sind SS und NSDAP, ihre Amtsträger, Funktionäre und Organisationen ausdrücklich unterstellt. - Verhängung des Ausnahmezustandes und des Standrechts über das gesamte Reichsgebiet. - Die elf Reichssender und ihrer Nebensender sind zu besetzen. 20:00 Erklärung General Fromms an das deutsche Volk durch Sondersendung des Großdeutschen Rundfunks, der damit seinen Betrieb wiederaufnimmt. Dabei Verkündung einer fünftägigen Staatstrauer und Mitteilung, daß die Überreste Hitlers „aus Sicherheitsgründen" bis zum Kriegsende in der Wolfsschanze in Ostpreußen ruhen werden. Die Attentäter und die Verschwörer würden zum „Schutz ihrer Familien vor dem Volkszorn" noch nicht genannt. Die große Mehrheit des Volkes – ob Anhänger oder Gegner des NS – Regimes – glaubt keine Sekunde an die offizielle Version vom NS – internen Machtkampf, dem Hitler zum Opfer gefallen sei. Diese zielt auch tatsächlich darauf, den nationalsozialistischen Widerstand zu verunsichern, den einsetzenden Staatstreich vor den neutralen Kräften in Volk und Armee zu legitimieren und auf ihre Parteinahme einzuwirken. 20:30 Angehörige der SS – Leibstandarte Adolf Hitler bringen Zinksärge mit den Überresten Hitlers, Himmlers, Görings und der anderen Todesopfer des Attentats in die Neue Reichskanzlei. Martin Bormann, der in der NSDAP verhaßte, einflußreiche Sekretär Hitlers, ist mit der Detonation um 13:31 in der Bedeutungslosigkeit versunken. 22.3.43 Am frühen Morgen rücken Heeres- und Polizeiverbände aus, um Vernichtungslager (in Polen), Konzentrationslager, Behörden, Kasernen und Schulen der SS zu besetzen und diese zu entwaffnen. Parallel werden per Erlaß die SS, ihre Behörden und Lebensbornheime, SD und Gestapo, mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Kriminal- und Ordnungspolizei sind damit dem Kommando der SS entzogen, die Mitgliedschaft von Beamten in ihr annulliert. Lediglich die SS - Leibstandarte in Berlin leistet ihrer Entwaffnung spontanen und erbitterten Widerstand. Ausbruch von Gefechten zwischen Leibstandarte und Wachbataillon in Lichterfelde - wo sich Kaserne und Hauptquartier der Leibstandarte befinden - und um die Neue Reichskanzlei und den „Führerbunker". 22.3.43 Die industrialisierte Mordmaschinerie in den Vernichtungslagern kommt umgehend zum Stillstand. Deportationen enden, noch eintreffende Transporte werden zurückgeschickt. In den Wirren der Auflösung der SS – bis in den nächsten Tag hinein – Massenausbruch aus den Lagern in Polen. Angehörige der Totenkopfverbände, die vor oder beim Eintreffen von Heeresverbänden aus den Vernichtungslagern geflohen sind, werden von der polnischen Bevölkerung erbarmungslos gejagt. 22.3.43 Propagandaminister Goebbels erhängt sich am Abend in seiner Zelle in der Kaserne des Wachbataillons. Am Tag darauf vergiftet seine Frau ihre Kinder, dann sich selbst. Beginn einer gruseligen Selbstmordwelle Tausender fanatischer Hitleranhänger. Das auf den „Führer" ausgerichtete zentralistische NS – Regime ist nach seiner Enthauptung paralysiert und bricht - wie 125 Tage später das faschistische Regime in Italien - wie ein Kartenhaus zusammen. 23.3.43 Am frühen Morgen wird die SS – Leibstandarte in Berlin niedergekämpft. Ihre überlebenden Mitglieder werden umgehend in den Bendlerblock gebracht, standrechtlich abgeurteilt und erschossen. Die Särge Hitlers und Himmlers werden in die Wolfsschanze nach Ostpreußen ausgeflogen. Die Überreste Görings werden seiner Witwe übergeben und auf seinem dem Landsitz Karinhall mit militärischem Zeremoniell der Luftwaffe beigesetzt. 24.3.43 Die Militärzensur zieht den Völkischen Beobachter ein. Beginn der weitgehenden Auflösung der NS – Presse. 26.3.43 Der untergetauchte Rüstungsminister Speer wird frühmorgens von der Polizei in einem Versteck aufgespürt und ins Rüstungsministerium gebracht – statt, wie von ihm erwartet, verhaftet zu werden. 26.3.43 General Fromm verkündet über den Rundfunk, daß er „nach Beratungen mit führenden Persönlichkeiten" seine Vollmachten an den Kommissarischen Reichsverweser Carl Friedrich Goerdeler (ex - Oberbürgermeister von Leipzig) übertragen habe. Goerdeler wendet sich kurz darauf über den Rundfunk an das deutsche Volk und erklärt, sein Amt für - und in Absprache mit - General Ludwig Beck während dessen Rekonvaleszenz auszuüben. Seine Funktion entspreche der des Reichspräsidenten, sei aber, da nicht gewählt, eine Verweserschaft. Die einzige Aufgabe der neuen Regierung bestehe in der „Rettung des Reiches". Der Reichsverweser erwähnt den „Führer" und seine „Bewegung" mit keinem Wort und nimmt seinen Amtssitz im Palais des Reichspräsidenten. 27.3.43 SA, Hitlerjugend, Reichsarbeitsdienst und NSKK werden per Erlaß des Reichsverwesers zum Volkssturm unter Heereskommando zusammengefasst - der über keine NS – Symbolik verfügt. 27.3.43 Geheimerlaß des Reichsverwesers: - Auflösung der Konzentrationslager außer Bergen – Belsen, wo alle kommunistischen Häftlinge für die Dauer des Krieges interniert werden. Die anderen Häftlinge werden in Gefängnisse (Kriminelle) und Kriegsgefangenenlager (Soldaten der Roten Armee) überführt oder – diejenigen aller anderen Kategorien, neben politischen Gefangenen in den Gefängnissen – umgehend entlassen. - Die Insassen der ehemaligen Vernichtungslager in Polen bleiben für die Dauer des Krieges interniert, um die Ausbreitung und Verifizierung der Nachricht über die Mordindustrie, die dort aktiv war, zu verzögern. Bergen – Belsen und die Lager in Polen werden unter polizeiliche Kontrolle gestellt. - Öffnung der Judenghettos in Polen; Personen mit ansteckenden Krankheiten ausgenommen. 29.3.43 Der Kommissarische Reichsverweser Goerdeler ernennt (oder bestätigt) die wichtigsten zivilen und militärischen Amtsinhaber - bei vorläufiger Vakanz der Reichskanzlerschaft. Vizekanzler: Wilhelm Leuschner (SPD) - Außenminister: Ulrich von Hassell - Justizminister: Karl Sack - Innenminister: Julius Leber (SPD) - Finanzminister: Johannes Popitz - Rüstungsminister: Albert Speer (NSDAP) Oberkommandierender der Wehrmacht: Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben Oberbefehlshaber des Heeres: Generalfeldmarschall Erich von Manstein Generalstabschef des Heeres: Generalmajor Henning von Tresckow Kommandeur des Ersatzheeres: Generaloberst Erich Hoeppner Kommandeur der Luftwaffe: Generalfeldmarschall Milch Oberbefehlshaber der Kriegsmarine: Großadmiral Karl Dönitz DAF – Vorsitzender: Theodor Leipart (SPD) Das neue „Ministerium für Film und Rundfunk" übernimmt aus dem aufgelösten Propagandaministerium die Produktion des Rundfunks und der Wochenschau und die Kontrolle der Ufa – Filmproduktion. 30.3.43 Heeresbefehlshaber Manstein versetzt einige höchste Offiziere, die Anhänger des NS – Regimes sind, in den Ruhestand (die bedeutendsten sind der Wehrmachtsgeneral Schörner und der Waffen – SS – General Dietrich) und nimmt die Waffen – SS von Rekrutierungen aus. Verbänden der Waffen – SS in der Wehrmacht bleiben aber, mit sämtlichen Insignien, intakt. 30.3.43 Innenminister Leber beginnt mit der Absetzung und Ersetzung der großen Mehrheit der nationalsozialistischen Gauleiter und initiiert damit auch die Ablösung Hunderter nationalsozialistischer Bürgermeister. Als ersten trifft es Karl Hanke, den Gauleiter Niederschlesiens, der gleichzeitig abgesetzt und - wegen Verhängung Hunderter willkürlicher Todesurteile – verhaftet wird. Spontane Jubelkundgebungen in Breslau über den Sturz des „Henkers von Breslau". 30.3.43 Justizminister Sack löst in seiner ersten Amtshandlung den Volksgerichtshof auf, dessen Angelegenheiten wieder vollständig an das Reichskriegsgericht fallen. 30.3.43 Leipart, der neue Vorsitzende der DAF, kündigt an, daß die Organisation für die Dauer des Krieges bestehen bleibe und ihre nationalsozialistische Symbolik verliere. 31.3.43 Die Ortsgruppe München der NSDAP, deren Vorsitzender Hitler war, wählt den Wiener Gauleiter Baldur von Schirach (36) zum neuen „Leiter der NSDAP" – dem in Norddeutschland umgehend die Anerkennung verweigert wird. Die NSDAP zerfällt binnen weniger Wochen in mehrere lokal und ideologisch definierte Gruppierungen, während die Zahl ihrer Mitglieder ebenso rasant zusammenbricht wie sie einst angestiegen war. April 43 Unter Federführung Justizminister Sacks beginnt – nach zehn Jahren - der Wiederaufbau des traditionellen deutschen Rechtsstaates. Umfangreiche Aktivitäten der Kriminalpolizei: - Verhaftung von SS - Ärzten, die geistig Behinderte ermordet („Aktion T4") oder medizinische Experimente an KZ – Häftlingen durchgeführt haben. - Identifikation zwecks „Eindeutschung" (vornehmlich in Polen und Norwegen) geraubter Kinder, die, in Zusammenarbeit mit militärischen Dienststellen – in einigen Fällen gegen ihren Willen - ihren Eltern zurückzugeben werden. - Beschlagnahmung im Reich und in Frankreich geraubter Kunstgüter, die ihren Eigentümern in aller Stille zurückerstattet werden. Görings Villa bei Berlin wird dabei praktisch ausgeräumt. - Verhaftung nationalsozialistischer Funktionäre wegen Korruption oder Amtsmißbrauchs. April 43 Der bewaffnete jüdische Untergrund im Warschauer Ghetto setzt den geplanten Aufstand nach der Einstellung der Deportationen und der Öffnung des Ghettos ab. 1.4.43 Das Reichskabinett – das wegen drohender Luftangriffe in dem in Kanzleibunker umbenannten „Führerbunker" tagt - verabschiedet mit der Begründung, daß mit dem Tod des „Führers" der Verbindung zwischen der NSDAP und dem Reich die Grundlage entzogen sei, das „Grundgesetz über die Trennung von Reich und Partei": - Wiederherstellung der Symbolik des Reiches, wie sie am 30. Januar 1933 bestand. - Sämtliche auf den „Führer" geleistete Eide von Soldaten, Beamten und Richtern sind auf das Reich umgewidmet. Der Hitlergruß verliert jedweden offiziellen Charakter. - Feiertage („Muttertag", 20. April, 1. Mai) und nichtmilitärische Auszeichnungen („Mutterkreuz") seit dem 30. Januar 1933 verlieren ihre staatliche Funktion. - Sämtliche Organisationen und Sonderbehörden der NSDAP verlieren ihre staatliche Funktion. Die Mitgliedschaft in ihnen ist freiwillig, sie erhalten keine öffentlichen Gelder. Die NSV wird als DV (Deutsche Volkswohlfahrt) verstaatlicht. - Nationalsozialistische Schulen (Adolf – Hitler – Schulen und Napolas) werden mit Beginn der Sommerferien geschlossen. - Aufhebung aller antisemitischen und „rassenhygienischen" Gesetze und Verordnungen mit sofortiger Wirkung im Reich und den besetzten Gebieten. 1.4.43 Kriegsrat unter Leitung des Wehrmachtsoberbefehlshabers Witzleben entscheidet, die Operation Zitadelle zum frühest möglichen Zeitpunkt – nach dem Ende der Schlammperiode in Rußland - zu eröffnen, statt zunächst die Lieferung neuer Panzer abzuwarten. 2.4.43 Das Reichskabinett beschließt die Wiederherstellung der Grundfreiheiten. Ausgenommen bleiben müssen für die Dauer des Krieges: Streiks und gewerkschaftliche Organisation, Demonstrationen und politische Uniformierung, Agitation zur Wehrkraftzersetzung und zum Umsturz (die der Militärzensur unterliegen). Kommunistische Organisationen bleiben illegal. 2.4.43 Beginn von nationalsozialistischen Krawallen, fast ausschließlich durch HJ – Mitglieder, mit Schwerpunkten in Wien, Nürnberg, Hannover und Kiel. - Paralleler Ausbruch antinationalsozialistischer Krawalle mit Verprügelung von NS – Funktionären und Verwüstung von Parteibüros der NSDAP, insbesondere im Rheinland und Oberschlesien, in Hamburg und im Ruhrgebiet. Die Ausschreitungen enden nach drei Tagen, obwohl die Polizei auf Weisung Innenminister Lebers – trotz geltenden Ausnahmezustands - den Schußwaffeneinsatz unterläßt. 3.4.43 Der Reichsverweser erläßt im Sinne der Erhaltung der Wehrkraft Generalamnestie für alle Wehrmachtsangehörigen für „Vergehen vor dem 1. April 1943". Wehrmachtsoberbefehlshaber Witzleben beginnt mit ständigen Frontbesuchen und trifft an der Ostfront ein – trotz der akuten Gefahr der Ermordung durch junge hitlergläubige Frontoffiziere. 3.4.43 Der neue Außenminister von Hassell, ehemaliger Botschafter in Rom, kehrt zum Staatsbesuch bei Mussolini nach Rom zurück, um die Achse durch das neue Regime in Deutschland zu bekräftigen. Die Faschisten haben keine Alternative zu ihr: Die alliierte Casablanca – Politik gestattet ihnen keinen flinken Seitenwechsel. Mussolini hat verlauten lassen, daß Hitler durch „Verbrecher und Verräter unter seinen Parteigenossen" ermordet worden sei. Stalin hat die überraschenden Ereignisse in Berlin zur „innerfaschistischen Auseinandersetzung der Hitleristen" erklärt, bei der auf den einen Faschismus ein anderer gefolgt sei. Roosevelt und Churchill haben den Sturz und das Ende Hitlers zur Machtübernahme und Perpetuierung jenes preußischen Militarismus erklärt, der die Zivilisation seit einem halben Jahrhundert bedrohe. 4.4.43 Der Reichsverweser überträgt Rüstungsminister Speer per Dekret die uneingeschränkte Kontrolle und Befehlsgewalt über die gesamte Rüstungsproduktion des Reiches. 4.4.43 Der Reichsverweser ernennt Abwehrchef Canaris zum Leiter des RND (Reichsnachrichtendienst), in dem innere und äußere Dienste zusammenfasst werden und in dem die Abwehr aufgeht. Canaris beginnt umgehend mit der Einstellung minderbelasteter Agenten der Gestapo und des SD. 6.4.43 Oberst Graf Stauffenberg wird aus Nordafrika umgehend nach Berlin, in den Kommandostab des Volkssturms, abberufen. 7.4.43 Die britische 8. Armee und US – Verbände schließen die Zernierung des Deutschen Afrika Korps in Tunesien ab. 8.4.43 Das Reichskabinett, das erstmals wieder in der Alten Reichskanzlei tagt, beschließt im Sinne des Rechtsfriedens Generalamnestie analog derjenigen für die Wehrmacht, Mord und besonders schwere Fälle von Korruption und Amtsmißbrauch ausgenommen. Zum anderen Beschluß eines rückwirkenden Strafparagraphen für die „Schändung der Ehre des Deutschen Volkes" (Beschließung, leitende Organisation und Durchführung von Massenmorden) - die durch „nach dem Krieg einzusetzende Sondertribunale" abgeurteilt werde. 9.4.43 Beginn einer Verhaftungswelle gegen SS – Angehörige wegen Teilnahme am Genozid an den europäischen Juden. 13.4.43 Deutsche Soldaten finden bei dem russischen Dorf Katyn ein Massengrab mit den Leichen von 4000 durch das NKWD ermordeten polnischen Offizieren. Der Fund wird vorerst noch geheim gehalten. 16.4.43 Goerdeler empfängt seinen ungarischen Amtskollegen Admiral Horthy in Berlin. Quisling aus Norwegen und dem Ustascha – Bandenführer Paveli ć verweigert er hingegen ein Treffen.20.4.43 Zum Geburtstage des „Führers" – der amtlich ignoriert wird – bezichtigt sich eine bislang unbekannte Organisation namens „Werwölfe" der Ermordung eines Bürgermeisters. Beginn einer Attentatswelle von „Werwölfen" auf in den letzten Tagen und Wochen eingesetzte Bürgermeister und Gauleiter. Bei den „Werwölfen" handelt es sich, wie schnell deutlich wird, meist um fanatische Hitlerjungen, in einigen Fällen von SS – Angehörigen geführt, deren Morde dem Ansehen der „Bewegung" und des „Führers" im mit dem NS – Regime sympathisierenden Teil der Bevölkerung schwer schaden. 21.4.43 Nach einem Monat Aufhebung des Ausnahmezustands im gesamten Reichsgebiet. 21.4.43 Der fanatische Jungnazi Günter Grass wird bei der versuchten Erbeutung von Waffen aus einem Depot bei Danzig von einem Wehrmachtsposten erschossen. 22.4.43 Rüstungsminister Speer erklärt seinen Austritt aus der NSDAP. 25.4.43 Das Reichskabinett lehnt nach heftiger Diskussion sofortige große Friedensinitiative ab. Außenminister von Hassell: „Um Frieden bieten zu können müssen wir zunächst einen Sieg erkämpfen, der unser Prestige wiederherstellt und unserer Initiative die unbedingt erforderliche Würde gibt." 25.4.43 Die seit fünf Jahren von der SS als ihre „Weihestätte" geschändete Stiftskirche in Quedlinburg wird durch Ostergottesdienst rekonsekriert. 30.4.43 „Werwölfe", die den beliebten Bürgermeister eines bayrischen Dorfes ermordet haben, werden von aufgebrachten Bauern verfolgt und erschlagen. 30.4.43 Generalfeldmarschall von Witzleben: „Am 4. werden wir angreifen. Wenn wir keinen Sieg erkämpfen ist das Reich verloren, weil wir dann dem Sturm, der im nächsten Jahr über uns hereinbrechen wird, nicht widerstehen können."
Das unbesiegbare Reich Die Männer hatten die Bajonette aufgepflanzt. Sie standen in steinerner Unbeweglichkeit, das Gewehr in der Hand, am vorderen Hange des Hohlwegs und starrten in das Vorgelände. Ab und zu, beim Schein einer Leuchtkugel, sah ich Stahlhelm an Stahlhelm, Klinge an Klinge blinken und wurde von einem Gefühl der Unverletzbarkeit erfüllt. Wir konnten zermalmt, aber nicht besiegt werden. Ernst Jünger, In Stahlgewittern 1.5.43 In Vorbereitung der letzten deutschen Offensive im Osten Beginn eines Großeinsatzes gegen sowjetische Partisanen im Hinterland des Mittelabschnitts der Ostfront. 4.5.43 Beginn des Unternehmens Zitadelle: Deutscher Großangriff unter dem Kommando Mansteins auf den Kursker Bogen durch Zangenbewegung von Nord und Süd – mitten hinein in die Anlegung defensiver Stellungen durch die Rote Armee, die mit einem späteren Angriff gerechnet hat. 5.5.43 Sowjetische Luftwaffe eröffnet über dem Kursker Bogen gigantische Luftschlacht, in der sie die angestrebte Luftherrschaft zur wirksamen Bekämpfung der deutschen Bodenoffensive aber nicht erringen kann. 5.5.43 Entscheidung in Afrika: Alliierte durchbrechen die Front des Deutsche Afrika Korps in Tunesien. 11.5.43 Panzerschlacht von Prochorovka: Der deutsche Angriffskeil unter General Hoth aus dem Süden durchbricht die sowjetische Abwehrfront und setzt zum entscheidenden Vorstoß auf Kursk an. 12.5.43 US – Präsident Roosevelt erklärt dem tschechischen Exilpräsidenten Beneš sein Einverständnis mit der Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Krieg. 13.5.43 „Tunisgrad": Kapitulation von 130 000 deutschen und 120 000 italienischen Soldaten in Tunesien vor US – Amerikanern und Briten. 14.5.43 Einnahme von Kursk entscheidet durch Einkesselung der sowjetischen Offensivarmeen im Kursker Bogen die Schlacht und das Unternehmen Zitadelle zugunsten Deutschlands. - Angesichts unzureichender deutscher Infanteriekräfte können in den nächsten Tagen zwar Zehntausende Rotarmisten unter schweren Verlusten aus dem Kessel entkommen – doch wird fast ein Fünftel der Roten Armee mit unzähligem Kriegsmaterial aufgerieben. Zur erheblichen Schwächung der Offensivkraft der Roten Armee und der Verkürzung der Frontlinie auch Stabilisierung des neuen, nichtnationalsozialistischen Regimes in Deutschland nach innen und außen durch den großen Sieg. 15.5.43 Stalin tobt und läßt den Panzergeneral Rotmistrov erschießen. Den neuen russischen Volkshelden Schukov, der ihm von einem Präventivangriff auf den deutschen Aufmarsch abgeraten hat, läßt er in den Fernen Osten versetzen. 15.5.43 Stalin verschiebt die geplante Auflösung der Komintern (auf den 24.8). 17.5.43 Angriff der RAF zerstört Talsperren im Ruhrgebiet: Hunderte Tote in Wassermassen. 21.5.43 Das gesamte Heer an der Ostfront singt am späten Abend in seinen Feldstellungen das Deutschlandlied. 22.5.43 Der Kriegsrat unter Generalfeldmarschall von Witzleben beschließt den Bau des Ostwalls: Im Süden am Asowschen Meer beginnend zum und entlang des Dnjepr, in den Norden verlängert am Westufer des Peipussees, unmittelbar vor Narwa endend. Der von Hitler in eine Kur abgeschobene Generalfeldmarschall Rommel wird von Witzleben zum „Sonderbeauftragten für Reichsverteidigung" ernannt: Zuständig für die Anlage von Abwehrstellungen in Frankreich und Rußland, für die auch der neugeschaffene Volkssturm mobilisiert wird. 22.5.43 Adolf Galland, Kommandant der Jagdflieger, testet den ersten Düsenjäger der Welt, die Messerschmitt 262: „Es ist, als wenn ein Engel schiebt." 24.5.43 Großadmiral Dönitz läßt nach schweren Verlusten die Bekämpfung der alliierten Geleitzüge im Atlantik abbrechen. Deutschland hat die Atlantikschlacht verloren. 31.5.43 Das Generalgouvernement und die polnischen Gebiete des Warthegaus werden zu einer „Besatzungszone Polen" zusammengelegt, deren Ostgrenze der Hitler – Stalin – Linie entspricht. Juni 43 Deutschland beginnt damit, im Raum Paris Panzerdivisionen als Zentralreserve zum Angriff auf die alliierte Invasion im nächsten Jahr zusammenzuziehen, sie teilweise mit neuen Modellen - dem „Panther" und dem „Tiger" – auszurüsten und zu trainieren. Nach dem Erfolg des Unternehmens Zitadelle werden für diese Zentralreserve zusätzliche Kräfte frei. Grundlegende Entscheidung des Kriegsrates des Reiches, daß versucht werden müsse, die alliierte Invasion in einem Gegenangriff zu zerschlagen, da – wie der Oberbefehlshaber im Westen, Generalfeldmarschall Rundstedt, betont - ihre Abwehr in starrer Defensive, wie im Osten konzipiert, im Westen nicht möglich sei. Juni 43 Heeresbefehlshaber Manstein beginnt damit, alle Einheiten der Waffen – SS, Panzerdivisionen ausgenommen, an der Ostfront zu konzentrieren, sie mit dort stationierten Wehrmachtsverbänden auszutauschen. Juni 43 Die Me 262 geht, wie von der Luftwaffe gefordert, als Jäger in Serienproduktion – während Hitler ihren Umbau zum Bomber plante. Beginn der Ausbildung von Kampfpiloten auf dem weltweit ersten Düsenjäger. Juni 43 Deutschland beginnt mit der Umsiedlung aller deutschen Siedler aus Polen und Tschechien „heim ins Reich" um die dauernden ethnischen Grenzkonflikte der Vergangenheit einseitig und endgültig beizulegen. Juni 43 Beginn der Entlassung ausländischer Zwangsarbeiter aus Deutschland – mit der das neue Regime auch seinen Bruch mit dem Nationalsozialismus unterstreichen will. Zum Ausgleich hebt Rüstungsminister Speer jegliche Beschränkungen zum Einsatz weiblicher Arbeitskraft in der Rüstungsindustrie auf – die damit von Deutschland im gleichen Maße genutzt wird wie von seinen Kriegsgegnern (von Hitler aus ideologischen Gründen abgelehnt). In Zwangsarbeit bleiben sowjetische Kriegsgefangene: Die Sowjetunion ist keine Signaturmacht der Haager Konvention. 1.6.43 Das Deutsche Reich bietet - nach heftigen Auseinandersetzungen im Reichskabinett - allen Kriegsgegnern einen umgehenden Waffenstillstand, den Rückzug seiner Streitkräfte ins Reichsgebiet (als Territorium vom 1.9.39 einschließlich Danzigs definiert) und einen Frieden „ohne Annexionen und Kontributionen" an. Das Reich bietet der Sowjetunion die Anerkennung ihrer europäischen Grenze vom 22. Juni 1941 an. 1.6.43 Das Reichskabinett billigt eine Liste der Namen von 500 Reichstagsabgeordneten, die dem Volk zur Billigung vorgelegt wird – um die gelegentliche seltsame Versammlung in der Kroll – Oper zu ersetzen. 4.6.43 Beginn der geheimen Mission des RND – Chefs Canaris nach Spanien. Es gelingt Canaris bei Franco, dem spanischen Staatschef, seinem Freund aus dem Spanischen Bürgerkrieg, streng geheime sehr günstige Rohstofflieferungen an Deutschland zu erwirken. Franco sympathisiert mehr mit dem neuen Regime als mit dem gestürzten NS – Regime in Deutschland und sieht es als Schutzwall gegen die Sowjetunion. 10.6.43 Beginn kombinierter angelsächsischer Bomberoffensive gegen Deutschland: Tagesangriffe der Amerikaner - Nachtangriffe der Briten. 12.6.43 Die Inselfestung Pantelleria - Hindernis für die Landung auf Sizilien - kapituliert kampflos vor den Alliierten. Italienische Verluste: Ein Soldat, der von einem Muli getreten wird. 20.6.43 Per Plebiszit mit 63% Ja – Stimmen Wahl des neuen Reichstages. 28.6.43 Der Kölner Dom wird von Brandbomben schwer beschädigt. Juli 43 Nach der Verhaftungswelle im April Beginn von „Bonzenprozessen" (gegen korrupte und willkürliche NS – Funktionäre) und „Ärzteprozessen" (gegen perverse und mörderische Ärzte), die das NS - Regime im Volk nachhaltig diskreditieren und auch das Ansehen des in Teilen der Bevölkerung nach wie vor verehrten „Führers" treffen. Juli 43 Sowjets scheitern nach dem Ende Hitlers mit dem Versuch, gefangene deutsche Offiziere zur Bildung eines „Befreiungskomitees" zu gewinnen. 4.7.43 Der Ministerpräsident der polnischen Exilregierung Wladyslaw Sikorski kommt bei mysteriösem Flugzeugabsturz in der Nähe Gibraltars ums Leben. 8.7.43 Konstituierende Sitzung des neuen Reichstages in seinem provisorischen Sitz, dem preußischen Herrenhaus. Zum Reichstagspräsidenten wird auf Vorschlag des Reichsverwesers Paul Löbe (SPD, wie bis 1932) gewählt. 9./10.7.43 Operation Husky: Landung der Alliierten auf Sizilien. Keinerlei italienische Widerstandshandlung, die Livorno – Division ausgenommen. 17.7.43 Reichsverweser Goerdeler lehnt von Mussolini erbetenes Treffen ab. 23.7.43 Beginn der einwöchigen „Operation Gomorrha": Alliierte Bomberflotten verwüsten Hamburg. 30 000 Tote. 24./25.7.43 in der Nacht: Letzte Sitzung des Gran Consiglio del Fascismo. 25.7.43 Absetzung und Verhaftung Mussolinis: Zusammenbruch des faschistischen Regimes. Marschall Badoglio wird Regierungschef. 13.8.43 Alliierte Truppen stürmen die deutschen Stellungen am Ätna. 14. - 23.8.43 Auf Verlangen Stalins Konferenz der „Großen Drei" in Teheran – auch um die durch die deutsche Initiative ausgelöste Krise zwischen der Sowjetunion und den Angelsachsen beizulegen. Deklaration, daß die Forderung bedingungsloser Kapitulation nicht verhandelbar sei. Deutschland sei zu besetzen, um es zu entnazifizieren, für seine „unvergleichlichen Verbrechen" zu bestrafen, ihm die Möglichkeit zur erneuten „Entfesselung eines Krieges" zu nehmen – und damit den Frieden dauerhaft zu sichern, die Zivilisation zu bewahren. Beschlüsse: - Festlegung der Grenze zwischen der sowjetischen und der nichtsowjetischen Besatzungszone in Deutschland. - Einteilung Berlins und Wiens in Sektoren - deren östlicher an die Sowjetunion fällt -und Wiedererrichtung Österreichs. - Curzon – Linie wird als polnische Ostgrenze fixiert, Polen soll für seine Verluste im Osten durch deutsche Gebiete entschädigt werden. Churchill und Roosevelt sagen Stalin die Eröffnung einer Westfront gegen das Reich im Sommer ´44 zu. 17./18.8.43 Angriff der RAF auf Peenemünde. 17.8.43 Die Alliierten schließen die Einnahme Siziliens ab. 24.8.43 Sowjetische Offensive am Südabschnitt der Ostfront auf das Donez – Becken. Deutsche Truppen ziehen sich hinhaltend kämpfend auf den im Bau befindlichen Ostwall zurück und verwüsten dabei sein Vorfeld systematisch. 26.8.43 Die deutsche Militärverwaltung in den besetzten Gebieten der Sowjetunion dekretiert mit sofortiger Wirkung die Auflösung sämtlicher Kolchosen und die Erlaubnis zur freien Religionsausübung. 31.8.43 Die deutsche Militärverwaltung in Polen überträgt die Regierung formal einem kollaborationswilligen Ausschuß, der die III. Republik proklamiert. Paralleles Militärabkommen zwischen dem Reich und der III. Republik. September 43 Das Reich setzt antisowjetische Autonomieregierungen in der Ukraine (Kiew), Litauen (Kaunas), Lettland (Riga) und Estland (Reval/Tallin) ein, mit denen es Militärabkommen schließt. Parallel dazu völlige Einstellung der vom NS – Regime praktizierten Ausbeutungs- und Versklavungspolitik im Osten. 1.9.43 General Beck übernimmt nach der Rekonvaleszenz von einer schweren Krebsoperation im März wie angekündigt die Reichsverweserschaft von Goerdeler, den er zugleich zum Reichskanzler ernennt. 2.9.43 Reichsverweser Beck hält vom Rundfunk übertragene Rede vor dem Reichstag, einem Aufruf an das deutsche Volk zum Widerstand gegen Unterwerfung und Zerstückelung durch die angelsächsischen Mächte und die Sowjetunion. Per Dekret erhält die Reichsregierung die Möglichkeit, alle 16- bis 60jährigen zum Volkssturm einzuziehen. 3.9.43 Die britische 8. Armee landet auf dem italienischen Festland in Kalabrien. Geheimer Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten. 8.9.43 Berlin erfährt von der Kapitulation Italiens durch den Londoner Rundfunk. 9.9.43 Landung von Briten (bei Tarent) und Amerikanern (bei Salerno) auf dem italienischen Festland. Der König, Badoglio und ihre Entourage fliehen frühmorgens aus Rom. 9./10.9.43 „Unternehmen Alarich": Deutsche Gegenaktion zur Entwaffnung und Gefangennahme italienischer Truppen in Italien, Südfrankreich, auf dem Balkan und in Griechenland. Handstreichartige Einnahme von Triest. 10.9.43 Deutsche Truppen besetzen nach heftigen Angriffen auf seine Vororte Rom. Der Luftwaffe gelingt die Versenkung des Schlachtschiffes „Roma" auf der Flucht in alliierte Internierung auf Malta. Beginn der Deportation von 600 000 italienischen Soldaten – ohne Kriegserklärung keine Kriegsgefangenen - zur Zwangsarbeit nach Deutschland. 11.9.43 Das italienische Territorium wird unter deutsche Militärverwaltung gestellt. 12.9.43 Nach Verhandlungen zwischen der deutschen Militärverwaltung und Mussolinis Bewachern auf dem Gran Sasso wird dessen „Befreiung" durch faschistische Milizionäre inszeniert. Mussolini wird nach Gargnano am Gardasee ausgeflogen. Dort, in der Villa Feltrinelli, Verhandlungen zwischen ihm und der deutschen Militärverwaltung. 15.9.43 Mussolini proklamiert über den Rundfunk in Mailand die Repubblica Sociale Italiana, zu deren „provisorischer Hauptstadt" er Mailand bestimmt. 15.9.43 Deutsche Verbände landen auf Kephallonia und kämpfen dessen italienische Besatzung nieder, die ohne Kriegserklärung das Feuer auf sie eröffnet hat und dementsprechend niedergemacht wird (seit 22.). 15.9.43 Britische Truppen beginnen mit der Besetzung der Ägäisinseln in italienischem Besitz. Deutsche Verbände beginnen mit der Räumung aller nicht direkt am Festland liegenden Ägäisinseln, so auch Kretas. 20.9.43 Die letzten deutschen Truppen verlassen Sardinien. 28.9.43 Deutsche Truppen vertreiben Tito – Partisanen wieder aus Split. Partisanen haben große Beute an Waffen und Munition infolge der Auflösung des italienischen Heeres gemacht. 30.9.43 Die Rote Armee nimmt Charkow ein. Oktober 43 „Fall Cicero": Der Kammerdiener des britischen Botschafters in Ankara, ein Albaner, der die Briten haßt, beginnt, Dokumente zu stehlen und an die deutsche Botschaft zu verkaufen (setzt sich im März vor Enttarnung ab). Der RND unter Canaris entscheidet sich dafür, die Dokumente, aus denen auch hervorgeht, daß die alliierte Landung in der Normandie stattfinden wird, für echt zu halten – während die Alliierten davon zu überzeugen sind, daß ihre Tauschungsmanöver, die auf Landung am Pas de Calais verweisen, gelingen. 1.10.43 US – Armee besetzt Neapel. 5.10.43 Die letzten deutschen Truppen verlassen nach Kämpfen mit italienischen und freifranzösischen Truppen Korsika. 6.10.43 Explosion einer Zeitbombe im Hauptpostamt von Neapel – von deutschen Soldaten beim Abzug zur Vergeltung für Verluste durch Heckenschützen gelegt. 8.10.43 Franco beruft die „Blaue Division" aus Rußland zurück, teilt dem deutschen Botschafter aber mit, daß die geheimen Rohstofflieferungen an Deutschland fortgesetzt werden. 12.10.43 Großoffensive der US - Armee auf Rom. 13.10.43 Kriegerklärung Badoglio – Italiens an das Reich. 13.10.43 Deutschland gibt den Fund des Massengrabes vom NKWD ermordeter polnischer Offiziere vor einem halben Jahr bei Katyn bekannt. Folge: Abbruch der Beziehungen zwischen der polnischen Exilregierung in London und Moskau. Spaltung des polnischen Widerstands der Heimatarmee in die Mehrheit der weiterhin der Exilregierung in London loyalen Kräfte und einer wachsenden Minderheit von scharf antisowjetisch – antikommunistischen Anhängern der III. Republik. 14.10.43 Debakel der USAF beim Angriff auf Schweinfurt: 60 Maschinen werden abgeschossen, 138 zum Teil schwer beschädigt. 14.10.43 In Reaktion auf die Kriegserklärung des Königreiches Italien übergibt das Reich die noch formal italienisch kontrollierten Überseegebiete: Ganz Mazedonien an Bulgarien, das Kosovo und Montenegro an Serbien, ganz Dalmatien an Kroatien. Albanien wird Republik. Die von Italien und dem NS – Regime 1941 annektierten Gebiete Sloweniens werden zum „Reichsprotektorat Slowenien" vereinigt, Umgesiedelten innerhalb seiner Grenzen wird die Rückkehr erlaubt. 16.10.43 Mussolini und Außenminister von Hassell unterzeichnen in Mailand Militärabkommen zwischen dem Reich und der RSI. 22.10.43 RAF zerstört Kassel. 25.10.43 Deutsche Verbände stoppen den alliierten Angriff auf Rom am Monte Cassino. 29.10.43 1. Dnjepr – Offensive: Die Rote Armee gelangt an den Ostwall, greift ihn umgehend an, kann ihn aber in tagelangen Angriffen gegen erbitterten deutschen Widerstand nicht durchbrechen und über den Dnjepr gelangen. Die Niederlage im Kursker Bogen, bei der die Offensivkräfte der Roten Armee empfindlich geschwächt wurden, zeigt nun ihre Wirkung. 1.11.43 Rote Armee setzt ihren Vormarsch am mittleren Frontabschnitt fort und nimmt Smolensk ein. 9.11.43 Am 20. Jahrestag des Marsches auf die Feldherrnhalle blutige Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegnern Hitlers in München. 12.11.43 Reichsverweser Beck und Marschall Pétain treffen in Verdun zusammen, besuchen das Schlachtfeld und unterzeichnen anschließend den Friedenvertrag von Verdun: Das Reich verzichtet auf jegliche Annexion oder Kontribution und erhält militärische Konzessionen in Frankreich für die Dauer des Krieges gegen Großbritannien und die USA. 14.11.43 Pétain zieht in Paris ein, das neue Hauptstadt des État française wird. 15.11.43 Pétain dekretiert die Umwandlung der Miliz in eine Armee – rekrutiert aus Anhängern des Regimes – und erklärt, daß im Falle einer angelsächsischen Landung in Frankreich der Kriegszustand mit Großbritannien und den USA bestehe. Beginn der militärischen Kooperation zwischen dem Reich und dem État française. 22.11.43 Beginn von drei Nachtangriffen der RAF auf Berlin: Verwüstung großer Teile der Innenstadt. 1.12.43 2. Dnjepr – Offensive: Großangriff der Roten Armee zur Überquerung des Dnjepr und zur Durchbrechung des Ostwalls bei Dnjepopetrowsk. 5.12.43 Churchill und der türkische Staatspräsident Ismet Pascha treffen in Kairo zusammen. Churchill gelingt es nicht, die Türken, denen er keine Beute zu bieten hat, in den Krieg zu ziehen: Die Einnahme der Ägäis erweist sich als wertlos. 12.12.43 Vertrag über die Zusammenarbeit nach dem Krieg zwischen der Sowjetunion und der tschechischen Exilregierung. 13.12.43 Deutsche Soldaten metzeln nach der Ermordung von 81 verschleppten Kameraden die Einwohner Kalavritas auf der Peloponnes nieder. 14.12.43 3. Dnjepr – Offensive: Nach dem Scheitern des Angriffs bei Dnjepopetrowsk greift die Rote Armee Kiew an. Bei der erfolgreichen Verteidigung Kiews erstmals massive Unterstützung der Wehrmacht durch ukrainische Milizen. 26.12.43 Die Scharnhorst – im Einsatz gegen alliierte Transporte nach Murmansk – wird von der Royal Navy im Eismeer versenkt. Von 1600 Mann Besatzung überleben 36. 31.12.43 Neujahrsansprache des Reichsverwesers: „Die Angelsachsen und all ihre Söldner aller Rassen von allen Kontinenten werden unseren Willen zu kämpfen und Widerstand zu leisten nicht brechen. Wir sind unbesiegbar." Winter 43/44 Erhebliche Stärkung der Abwehrposition des Reiches infolge neuer Ostpolitik. Zum einen verlieren sowjetische Partisanen die Unterstützung der Bevölkerung wieder weitgehend und werden als militärischer Faktor geschwächt: Die Logistik der Wehrmacht verbessert sich, ein großer Teil ihrer Kräfte wird für den Fronteinsatz frei. Zum anderen Rekrutierung von Volksaufgeboten durch die Autonomieregierungen, die den deutschen Abwehrkampf wirksam unterstützen. Winter 43/44 Erhebliche wachsende, sich ausbreitende Unzufriedenheit, ja Gegnerschaft zum neuen Regime in den Massen der deutschen Bevölkerung. Die Einstellung der Ausbeutungs- und Versklavungspolitik im Osten verursacht eine erheblich gestiegene Arbeitsbelastung für sie, während ihre Lebensmittelrationen gleichzeitig gekürzt werden müssen und die alliierten Bombenangriffe mit Zigtausenden Toten, Obdachlosen und verwüsteten Städten nicht gemindert werden können, sondern sich verschlimmern. Der RND meldet eine verbreitete Hitler – Nostalgie verbunden mit dem Haß auf die „Junker", die aber ohne Organisation und Personal keine politische Wirkung entfalten kann – anders als der steigende Zulauf für bzw. die Rückkehr vieler Nationalsozialisten zum Kommunismus. 11.1.44 Mussolini begnadigt in den frühen Morgenstunden in letzter Stunde die zum Tode verurteilten inhaftierten Großräte – darunter seinen Schwiegersohn Ciano und den Quadrumvir De Bono - zu lebenslanger Haft, nachdem die Reichsregierung ihm auf Anfrage ihr ausdrückliches Desinteresse an ihrer Hinrichtung mitgeteilt hat. Die dreizehn Todesurteile für die in Abwesenheit verurteilten Großräte bleiben in Kraft. 14.1.44 Großoffensive der Roten Armee am Nordabschnitt der Ostfront. 15.1.44 In Berlin führt die Auflösung eines verbotenen Gedenkmarsches zum 25. Jahrestag der Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs zu blutigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Kommunisten. 17.1.44 Beginn alliierter Angriffe ständig gesteigerter Intensität auf die deutschen Verteidigungsanlagen an der Schlüsselposition Monte Cassino, die den Weg nach Rom verlegt. 17.1.44 Beginn von Streiks in Deutschland – beginnend in Berlin, übergreifend nach Hamburg, ins Ruhrgebiet und nach Sachsen. Zunächst Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeiten und Erhöhung der Lebensmittelrationen, dann die nach der Wahl von Arbeiter- und Soldatenräten. Im nichtkommunistischen, nichtsozialistischen Deutschland geht das Gespenst von einem zweiten November 1918 um. 18./19.1.44 Innenminister Leber scheitert beim verzweifelten Versuch, die Streiks durch Radioansprachen und Fabrikbesuche zu unterbinden. 20.1.44 Reichsverweser Beck verhängt den Ausnahmezustand über alle Reichsgaue, in denen es zu Streiks kommt und kündigt ihre Unterbindung „mit allen erforderlichen Mitteln an". In Hamburg feuern Soldaten auf Arbeiter, die Parolen auf Stalin und die Sowjetunion rufen und richten ein Blutbad an. 20.1.44 Die Rote Armee nimmt Nowgorod ein. 21./22.1.44 Militärische Niederschlagung der Streikbewegung in Deutschland. Streikführer werden verhaftet und militärgerichtlich abgeurteilt, Streikende werden zu Strafbataillonen eingezogen. Insbesondere in Hamburg kommt es zu vereinzelten Schießereien zwischen Soldaten und kommunistischen Aktivisten. 22.1.44 Landung der US – Armee im Rücken der deutschen Front bei Anzio südlich von Rom: Vorstoß auf Rom mißlingt. US – Truppen halten sich jedoch im Brückenkopf gegen deutsche Gegenangriffe. 28.1.44 Aufhebung der Belagerung Leningrads. Die Wehrmacht zieht sich hinter den Ostwall zurück. 29.1.44 Auf Verlangen Innenminister Lebers – bei den Kommunisten als ´Zweiter Noske´ verschrien – hebt Reichsverweser Beck die von Militärgerichten verhängten Todesurteile gegen die „Januarverräter" auf. 15.2.44 Alliierte zerstören die Benediktinerabtei Monte Cassino. Deutsche Fallschirmjäger besetzen darauf die Trümmer des Gründungsklosters des Abendlandes – in dessen gewaltigem Gewölbe kein Mönch zu Schaden gekommen ist – und bauen sie zur Abwehrstellung aus. 20.2.44 Scharfe Kritik Papst Pius XII. an Methode und Unversöhnlichkeit alliierter Kriegführung. Dagegen Protest der alliierten Regierungen, schwere Spannungen mit dem Heiligen Stuhl. 20.2.44 „Big Week": Beginn der einwöchigen Offensive der US Air Force gegen die deutsche Flugzeugindustrie. März 44 Bergarbeiterstreik in England und Wales – auch gegen Kriegspremier Churchill. März 44 Streikbewegung in Norditalien bricht nach Radioansprache Mussolinis zusammen. 4.3.44 Rote Armee durchbricht den Ostwall an seiner schwächsten Stelle, am Asowschen Meer. 6.3.44 US – Luftangriff auf Berlin mit 800 „Fliegenden Festungen". 7.3.44 Beginn der Verlegung 17. deutschen Armee und rumänischer Truppen über See von der Krim an den Dnjepr, an dessen südlichem Verlauf eiligst mit dem Aufbau von Defensivstellungen begonnen wird. 15.3.44 Beginn alliierter Angriffe zur Durchbrechung der deutschen Front in Italien – die in zehntägigen Kämpfen erneut scheitert. 18.3.44 Alliierter Luftangriff auf Frankfurt am Main: Die Paulskirche brennt aus, vier Tage später wird die historische Altstadt zerstört. 18./19.3.44 Staatsbesuch Reichsverweser Becks bei seinem Amtskollegen Horthy in Ungarn. Abschluß eines Freundschaftsvertrages zwischen dem Reich und Ungarn, der u.a. die Minderheitenrechte der Ungarndeutschen garantiert. Das von „Donauschwaben" autonom verwaltete Banat schließt sich Ungarn an. April 44 Italienische Partisanen – zur Hälfte Kommunisten – werden erstmals zur militärischen Belästigung für die Wehrmacht. 7.4.44 Beginn der sowjetischen Invasion und Einnahme der Krim – abgeschlossen durch die Besetzung des geräumten Sewastopols (23.). 13.4.44 Beginn der Schlacht um Cherson an der Dnjeprmündung. Die Rote Armee kann den Fluß erneut nicht überschreiten und in die Tiefe vorstoßen. Abbruch der Offensive zur Konzentration auf die Offensive am Mittelabschnitt der Front. Mai 44 Deutsche Aufklärung meldet gewaltigen Aufmarsch der Roten Armee am Mittelabschnitt der Ostfront – gegen den jedoch wegen der Kämpfe in Italien und der bevorstehenden Invasion Frankreichs keine Kräfte freigemacht werden können. Mai 44 Nach den „Ärzte- und Bonzenprozessen" Beginn der Vollstreckung Dutzender Todesurteile gegen verbrecherische Funktionäre und Ärzte des NS – Regimes, die gehängt werden. 12.5.44 Alliierte durchbrechen nach zähem Widerstand die deutsche Front in Italien und stoßen Richtung Rom vor. 18.5.44 Alliierte besetzen das zerstörte Kloster Monte Cassino nach deutschem Abzug. 23.5.44 US – Armee erzielt Ausbruch aus dem Brückenkopf Anzio – Nettuno. Deutsche Truppen sprengen die Pumpen im Agro Pontino und fluten ihn damit. 23.5.44 Tito entgeht dem Zugriff eines deutschen Kommandos um Haaresbreite in britischem Flugzeug nach Italien. Ende Mai 44 Vergewaltigungs- und Mordorgie marokkanischer Truppen des freifranzösischen Generals Juin in Frosinone und Umgebung (zwischen Rom und Monte Cassino). 4.6.44 US – Armee besetzt das zur offenen Stadt erklärte Rom unter dem Jubel der Bevölkerung. Mussolini ordnet dreitägige Staatstrauer an. 5.6.44 1000 britische Bomber greifen deutsche Artilleriestellungen in der Normandie an – und werden erstmals von deutschen Düsenjägern, den Me262 angegriffen, die Dutzende Bomber abschießen: Schock auf alliierter Seite. 5./6.6.44 In der Nacht landen amerikanische Fallschirmjäger auf der Halbinsel Cotentin und erleiden schwere Verluste durch französische Kommandos. 6.6.44 Um 6.30 Beginn der Operation Overlord, der angelsächsischen Invasion Europas durch Landung in der Normandie. Die Invasoren können gegen erbitterten Widerstand deutscher (am britischen Landungsabschnitt) und französischer (am amerikanischen Landungsabschnitt) Truppen einen Einbruch in die „Festung Europa" erzielen. Um Mitternacht sind schon 100 000 alliierte Soldaten gelandet. Umgehende Heranführung und Konzentration der im Raum Paris stationierten und trainierten deutschen Panzerdivisionen. 7.6.44 Britische Truppen nehmen Bayeux ein. 10.6.44 US – Verbände, die durch Überfälle französischer Kommandos schwere Verluste erleiden, massakrieren die Einwohner von Ste. Mère Église. 13.6.44 Konzentrierte deutsche Gegenoffensive gegen die alliierte Invasion eine Woche nach ihrem Beginn durchbricht die alliierte Front – wie 1918 – an ihrer Nahtstelle. Paralleler erster Raketeneinsatz in der Militärgeschichte: Abschuß der ersten V1 auf London. Am Abend teilt Reichskanzler Goerdeler dem Reichstag, dessen Abgeordnete in der Mitte und auf der Rechten sich zur stürmischen Ovation erheben, mit, daß die alliierte Front durchbrochen sei und daß „wir seit heute Morgen die angloamerikanische Invasion zurückschlagen". 14.6.44 Deutsche Gegenoffensive gelangt an die normannische Küste und schneidet der US – Invasionsarmee durch Zerstörung des künstlichen Hafens am „Omaha" – Invasionsabschnitt vom Nachschub über See ab. 15.6.44 „Operation Bagration": Offensive der Roten Armee auf den Mittelabschnitt des Ostwalls vom dritten Jahrestag des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion auf dringende Bitte aus Washington und London um eine Woche vorgezogen. 15.6.44 Fortsetzung des deutschen Angriffs in der Normandie gegen die abgeschnittenen US – amerikanischen Truppen, die auf die Halbinsel Cotentin abgedrängt werden. 16.6.44 Verheerender Durchbruch der Roten Armee am Mittelabschnitt der Ostfront: Zehntausende deutsche Soldaten werden getötet oder gefangen genommen. 16.6.44 Reichsverweser Beck erleidet am späten Abend auf die Nachricht vom Durchbruch der Roten Armee an der Ostfront einen Herzinfarkt. 16.6.44 Fortsetzung der alliierten Offensive in Italien – Amerikaner auf dem linken, Briten auf dem rechten Flügel – gegen hinhaltenden deutschen Widerstand zur Anlegung der Gotenlinie im Apennin. 17.6.44 Kombinierte amerikanisch – britische Gegenoffensive im Invasionsgebiet, um ihre Verbindung wiederherzustellen und den deutschen Angriff in seine Ausgangsposition zurückzuwerfen. Unterstützung durch gewaltige angelsächsische Luftoffensive gegen die deutschen Bodentruppen in der Normandie, die durch den massierten Gegeneinsatz deutscher Düsenjäger in der größten Luftschlacht der Geschichte resultiert. 18.6.44 „Adlersturm": Deutsche Düsenjäger schießen Hunderte amerikanischer und britischer Bomber über der Normandie ab. 19.6.44 Der seit Jahrzehnten schwerste Sturm fegt über die Küste der Normandie, zerstört nach den amerikanischen auch die britischen künstlichen Häfen und verhindert für Tage jegliche Anlandung. 19.6.44 Die alliierten Truppen in der Normandie brechen ihre wütenden und verzweifelten Angriffe ab. Das alliierte Oberkommando bricht die Luftschlacht über der Normandie ab, ohne – trotz gewaltiger materieller und personeller Überlegenheit - gegen die deutschen Düsenjäger die Luftherrschaft errungen und die deutschen Bodenstreitkräfte wirksam bekämpft zu haben. 20.6.44 Die US – amerikanische Invasionsarmee wird auf der Halbinsel Cotentin beim Rückzug von deutschen und französischen Verbänden eingekesselt und umgehend mit Artillerie beschossen: Zehntausende GIs werden niedergemetzelt. Ausbruchversuch der Amerikaner nach Cherbourg scheitert. 25.6.44 Die US – Invasionsarmee im Cotentin – Kessel streckt die Waffen und geht in Gefangenschaft. Deutsche Soldaten schreiten gegen Morde und Mißhandlungen an amerikanischen Kriegsgefangenen durch französische Soldaten und Zivilisten ein. 26.6.44 Rote Armee nimmt Minsk ein und schließt die Reste der 4. Armee ein, die die Waffen streckt (1.7). 28.6.44 Phase 2 der Offensive gegen die Invasion in der Normandie: Deutsche Panzerverbände beginnen, die britische Invasionsfront an der Küste aufzurollen. 28.6.44 Chicago: Zum Abschluß des Nominierungskonvents der Republikaner heftiger Angriff ihres Kandidaten Dewey auf Präsident Roosevelt, dessen „Kriegspolitik" die Ausbreitung des Kommunismus begünstige und Zehntausende GIs in sinnlosen Landkämpfen opfere. 29.6.44 Rückzug der britischen Invasionsarmee nach Bayeux, dessen gesamte Bevölkerung nach durch einen von den Kriegsparteien offen gelassenen Korridor flieht. Juli 44 Die polnische Heimatarmee setzt den geplanten Aufstand in Warschau wegen zu großer Schwächung durch massenhaftes Überlaufen zur Warschauer Regierung ab. 1.7.44 Französische und deutsche Verbände schließen Bayeux ein und beginnen mit seinem Beschuß. 6.7.44 Die in Bayeux eingeschlossene britische Invasionsarmee kapituliert. Über 500 000 alliierte Soldaten sind in der Normandie getötet, verwundet, gefangengenommen worden. Presse in Großbritannien und den USA: Churchills neuestes Gallipoli, diesmal in noch unendlich katastrophalerer Dimension. 10.7.44 Stalin läßt 60 000 deutsche Kriegsgefangene, die tagelang unter freiem Himmel kampierten, durch Moskau treiben. 15.7.44 Treffen Roosevelts und Churchills in Washington. Einigung auf die Fortsetzung des Krieges und seine Konzentration auf Italien, um – im Hinblick auf die kommenden Präsidentschaftswahlen - wenigstens Mussolinis Regime zu zerschlagen. Die Invasion Südfrankreichs wird abgesetzt, die für sie vorgesehenen Verbände werden nach Italien zurückverlegt. 15.7.44 Abreise Mussolinis zur Inspektion der italienischen Divisionen in Deutschland, die ihn begeistert empfangen und anschließend an die italienische Front verlegt werden. 16.7.44 Rote Armee nimmt Wilna ein. In Ostpreußen verbreitet sich unter der Bevölkerung panische Angst vor einer russischen Invasion wie 1914. Die Reichsregierung läßt Hindenburg aus dem Tannenbergdenkmal nach Berlin umbetten, trifft jedoch keinerlei Vorkehrungen für die Wolfsschanze, in der die Überreste Hitlers und Himmlers liegen. 20.7.44 Reichsverweser Beck trifft in Königsberg ein und versichert der Bevölkerung, daß alles zu einer notfalls erforderlichen Evakuierung der Bevölkerung zu Lande und zur See unternommen werde. 21.7.44 Rote Armee erobert Brest – Litowsk. 24.7.44 Beginn des um ein Jahr verschobenen Aufstandes jüdischer Verbände im Ghetto von Warschau gegen das polnische Kollaborationsregime und deutsches Militär. 26.7.44 Zusammenstoß zwischen vorstoßender Roter Armee und Wehrmacht, die ständig durch aus Frankreich eintreffende Einheiten verstärkt wird, an der Memel (Njemen): Beginn der „Memel – Schlacht". 29.7.44 Nach tagelangen erbitterten Kämpfen deutscher Panzerdurchbruch am Südabschnitt der Schlachtfront: Abbruch des Kampfes durch die Rote Armee, die sich wieder bis nach Minsk zurückzieht. 30.7.44 Auf die Nachricht vom Rückzug der Roten Armee Glockengeläut in ganz Deutschland. August 44 „Wettlauf an die Gotenlinie": Eilige Verlegung deutscher Kräfte aus Frankreich und Rußland - alliierter Verbände aus England nach Italien. 1.8.44 Polnische Regierungsmilizen beginnen – begleitet in Judenpogromen in mehreren polnischen Städten – mit der Niedermetzlung des Aufstandes im Warschauer Ghetto. 12.8.44 US – Armee besetzt Florenz und wird von fanatischen jungen Faschistinnen in ein heftiges Feuergefecht verwickelt. 25.8.44 Die Alliierten gelangen an die Gotenlinie südlich Bolognas. Mussolinis Landsitz wird von Zivilisten verwüstet und geplündert. 30.8.44 Am Jahrestag des Sieges bei Tannenberg wird Hindenburg in das Tannenbergdenkmal zurückgebettet. September 44 US – Präsident Roosevelt unterläßt auf Druck aus seiner Administration die Publikation des Morgenthau – Plans zur Umwandlung Deutschlands in ein Agrarland. September 44 Stalin bricht Waffenstillstandsverhandlungen mit Finnland ab, das darauf Deutschland doch noch ein Bündnisangebot macht – das aber ablehnt und seine Verbände aus Nordfinnland nach Norwegen abzieht. 1.9.44 Beginn der alliierten Großoffensive auf die Gotenlinie, deren Schwerpunkt ganz auf den rechten Flügel an der Adriaküste gelegt wird, wo in flachem Gelände Einbruch in die Po – Ebene erzielt werden soll. 7.9.44 Deutsche Batterien in Belgien eröffnen den Beschuß Londons mit der neuen V2 – Rakete – gegen die es keine Abwehrmöglichkeit gibt. Verheerende psychologische Wirkung und Ausbreitung von Kriegsmüdigkeit in Großbritannien. Volksmeinung: „Wer weiß, was die verfluchten Hunnen als nächstes noch auspacken?" 14.9.44 Sowjetische Offensive gegen Estland und Lettland: Mobilisierung der gesamten Bevölkerung durch die Autonomieregierungen, um den Abwehrkampf deutscher Truppen am Ostwall zu unterstützen. 21.9.44 Britische Truppen besetzen Rimini. Oktober 44 Die alliierte Offensive in Italien kann gegen erbitterten Widerstand deutscher Truppen und faschistischer Divisionen lediglich kleinere Geländegewinne - aber keinen operativen Durchbruch erzielen, während sie enorme Verluste in der Schlacht am Savio, der „Neuen Somme" vor Ravenna, erleidet. Oktober 44 Nachdem der Versuch der Roten Armee, das Baltikum zu erobern, gescheitert ist, kommt es zur weitgehenden Einstellung von Kampfhandlungen an der Ostfront. 7.11.44 USA, Präsidentschaftswahl: Thomas E. Dewey, republikanischer Gouverneur New Yorks, schlägt Amtsinhaber FDR. Republikaner gewinnen zudem Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses. 7.11.44 V2 – Rakete schlägt im Hauptquartier der Royal Air Force in London ein. Unter den Todesopfern, die aus den Trümmern ausgegraben werden, befindet sich auch Luftwaffenchef Arthur Harris. 8.11.44 US – Streitkräfte in Europa stellen offensive Kampfhandlungen – Angriffsvergeltung ausgenommen – ein. 9.11.44 Die britische 8. Armee nimmt nach wochenlangen Kämpfen Forli ein. 11.11.44 Auf Druck der USA beenden auch die britischen Streitkräfte in Europa offensive Kampfhandlungen – womit der Krieg in Europa in einem inoffiziellen Waffenstillstand faktisch zum Erliegen kommt, da die deutschen Streitkräfte und ihre Verbündeten umgehend analog reagieren. 11.11.44 Letzter Einschlag einer V2 in London. 11.11.44 Der Panzer, mit dem die deutsche Gegenoffensive in der Normandie zuerst an die Küste gelangte wird vor dem Reichstag in Berlin auf ein Podest gehievt. 15.11.44 Wiederausgabe des Popolo d´Italia durch Mussolini zum 30. Jahrestag seiner Erstausgabe. Dezember 44 Deutscher Offizier in britischer Gefangenschaft: „Wir konnten Ihre Luftwaffe nicht schlagen und konnten sie deshalb nicht besiegen – und die Alliierten konnten unsere Panzerarmeen nicht schlagen und konnten uns deshalb nicht besiegen." Devise deutscher Wochenschauen: Deutsches Genie – Düsenjäger und Raketen – hat das gigantische Materialaufgebot der Feinde neutralisiert. 16./17.12.44 Große faschistische Feier in Mailand zur Abwehr des Angriffs der „Plutokratien und ihrer Söldner jeglicher Rasse" (Mussolini). 17.12.44 Churchill tritt zurück, nachdem er im Kriegskabinett vergeblich hat durchsetzen wollen, den Krieg auch ohne die USA, ja ohne die Sowjetunion, fortzusetzen. Anthony Eden wird Premierminister. 1945 Britische und amerikanische Experten melden sich zu Wort und erklären, daß es eine Idiotie gewesen sei zu glauben, man habe die Deutschen niederwerfen können, nachdem sie Frankreich erobert hatten. 18.1.45 Am Jahrestag der Gründung des II. Reiches Uraufführung des Propagandafilms Kolberg. 20.1.45 USA: Amtseinführung des neuen Präsidenten Thomas E. Dewey. 30.1.45 Offizieller Waffenstillstand zwischen dem Reich, seinen Verbündeten und den Westalliierten. Darin auch Abkommen über den Austausch deutscher und alliierter Kriegsgefangener in den belgischen Häfen Ostende und Zeebrügge. Das Reich verpflichtet sich zudem, die territoriale Integrität der Sowjetunion – als die vom 1.9.1939 fixiert – zu achten. 31.1.45 Stalin erklärt die Westalliierten für vertragsbrüchig, bricht die Beziehungen zu ihnen ab und bietet dem Reich Verhandlungen über einen Waffenstillstand an, die in Stockholm umgehend beginnen. 28.2.45 Waffenstillstand in Stockholm zwischen dem Reich und der Sowjetunion – Stalin lehnt Friedensvertrag mit den „deutschen Faschisten" strikt ab: - Deutscher Abzug aus Polen und Garantie des Reiches, keine Truppen in Polen zu stationieren: Polen – dessen Grenze zur Sowjetunion der vom 22.6.1941 entspricht - wird quasi zur neutralen Zone zwischen Deutschland und Rußland. - Wiederherstellung der sowjetischen Grenzen zum Baltikum und zu Rumänien vom 1.9.1939. - Das Reich garantiert einen Abzug aus der Ukraine ohne Verwüstungen und Maßnahmen zugunsten separatistischer Kräfte. - Austausch aller Kriegsgefangenen über die baltischen Staaten. März 45 Die Rote Armee erobert Finnland. In Helsinki Proklamation der Finnischern SSR, die umgehend der Sowjetunion beitritt. Stalin setzt Otto Kuusinen als seinen Statthalter ein. Massenflucht aus Finnland nach Schweden und Estland. 1.3.45 Beginn von Friedensverhandlungen in Lissabon. 9./10.3.45 Dem schwersten Luftangriff der Geschichte durch die USAF auf Tokio fallen in einem Feuersturm 100 000 Menschen zum Opfer. 17.3.45 Der Tenno bietet nach dem Ende des japanischen Widerstandes auf Iwo Jima den Alliierten durch Radioansprache an das japanische Volk einen Waffenstillstand an, den er auch als Notwendigkeit aus dem „Verrat der Deutschen" begründet. Das Reich bricht darauf die diplomatischen Beziehungen zu Japan umgehend ab. 21.3.45 Stalin verlangt von der Türkei die gemeinsame Verwaltung der Dardanellen, einen Stützpunkt der Roten Flotte an ihnen und die Rückgabe der bis 1914 zu Rußland gehörenden Provinzen Kars und Ardahan. April 45 Die älteste deutsche Universität – die in Prag, ihre gesamte Bibliothek, ihre Insignien, ihre gesamtes Inventar, wird nach Karlsbad ins Sudetenland verlegt. April 45 Die Brigata Nera unter Parteisekretär Alessandro Pavolini zerschlägt nach Auslaufen einer Amnestie die „von Industriellen gesponserten Banden Lenins" (Mussolini) in der Emilia Romagna. 25.4.45 Eröffnung der Konferenz zur Gründung der Vereinten Nationen in San Francisco. 26.4.45 Manila: Waffenstillstand zwischen den Alliierten und Japan – auch um Japan nicht gegenüber den Deutschen zu diskriminieren, was den angelsächsischen Mächten als Rassismus angelastet werden könnte. - Alle japanischen Streitkräfte ziehen sich auf die japanischen Inseln zurück. - Japan entläßt umgehend alle alliierten Militär- und Zivilgefangenen und unterstützt alliierte Hilfstransporte zu ihnen. - Japan verpflichtet sich zur Auslieferung von Kriegsverbrechern an ein in Singapur zu installierendes alliiertes Militärtribunal. Für die Dauer seines Bestehens bleibt Nagasaki von alliierten Verbänden besetzt. 2.5.45 Beginn eines Krieges zwischen der Sowjetunion und der Türkei nach deren strikter Weigerung, über sowjetische Forderungen auch nur zu verhandeln. Vorstoß der Roten Armee auf Kars. 8.5.45 Alliierte Verbände unter US – amerikanischer Führung besetzen Nagasaki. 9.5.45 Friedensvertrag von Lissabon: - Abzug deutschen Militärs aus Staaten, die keine Grenze zur Sowjetunion haben ins Reichsgebiet, das als Territorium vom 1.9.39 einschließlich Danzigs definiert wird. - Die USA und Großbritannien verpflichten sich zur Achtung der territorialen Integrität des État française und der RSI, deren Territorium als jenes vom 9.5.1945 definiert wird. - Großbritannien erhält – in Absprache mit ihren Regierungen - das Recht zur militärischen Stationierung in Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien und Griechenland, dessen Territorium als jenes vom 1.1.1941 definiert wird (Annexion Westthrakiens durch Bulgarien damit revidiert). - „Inseln gegen Gefangene": Der État française entläßt seine vornehmlich amerikanischen Kriegsgefangenen - die USA und Großbritannien geben im Gegenzug die unter ihrer Kontrolle befindlichen französischen Inseln in sämtlichen Weltmeeren an das Mutterland zurück.
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